INTELLIGENTE TECHNIK SCHALTET AMPEL FÜR EINSATZFAHRZEUGE AUF GRÜN

Alles, was Rettungskräfte bremst, hat in Notfällen möglicherweise Auswirkungen darauf, wie schnell die Helfer am Einsatzort eintreffen können.

Wir testen eine intelligente Ampeltechnik, die automatisch auf Grün schalten könnte, um Krankenwagen, Feuerwehr- und Polizeifahrzeugen sichere, freie Fahrt zu ermöglichen. Die Technologie könnte außerdem dazu beitragen, das Risiko eines Unfalls für Ersthelfer, die rote Ampeln überfahren müssen, zu verringern. Und auch Verkehrsstaus könnten reduziert werden, wenn Ampeln die Informationen über die Rot-Grün-Phasen an herannahende Fahrzeuge senden.Tooltip

Getestet wurde die Technologie als Teil des Projekts „Corridor for New Mobility Aachen-Düsseldorf“ (ACCorD), welches von Januar 2020 bis März dieses Jahres lief. Im Rahmen des Projekts wurden automatisierte und vernetzte Fahrzeuge sowie vernetzte Infrastruktur auf Autobahnen, in Städten und auf dem Land getestet. Um die Technologie zu testen, nutzten unsere Forscher eine Straße mit acht aufeinanderfolgenden Ampeln in Aachen und zwei Abschnitte mit drei aufeinanderfolgenden Ampeln etwas außerhalb der Stadt. Der Ford Kuga Plug-in Hybrid (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 1,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 31 g/km; Stromverbrauch: 18,7 kWh/100 km (nach § 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV in der jeweils geltenden Fassung)) fungierte dabei in den verschiedenen Testszenarien als Rettungs- und Personenkraftwagen.

In einer Notfallsituation gab das Testfahrzeug der Ampel das Signal, die Ampel auf Grün zu schalten. Sobald das Fahrzeug die Kreuzung passiert hatte, schaltete die Ampel wieder auf Normalbetrieb. In alltäglichen Fahrsituationen empfing das Testfahrzeug Zeitangaben über die Rot- und Grün-Phasen der Ampel. Wenn die Ampel rot war, wurde die Geschwindigkeit des Fahrzeugs bereits weit vor der Kreuzung reduziert, z. B. von 50 km/h auf 30 km/h, um die Annäherung an die Ampel auf den Start der Grün-Phase anzupassen.

Bei Fahrzeugen, die auf eine rote Ampel zufahren, könnte die Technologie dazu beitragen, starkes Bremsen und Stand- bzw. Wartezeiten zu minimieren. Das Fahrzeug erhält die Ampelinformation weit vor der Kreuzung und bremst früher ab, was dazu beiträgt, Staus zu verringern.

Die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Ampeln wird durch die C-V2X-Technologie (Cellular Vehicle-to-Everything) ermöglicht. Die Daten werden direkt zwischen dem Fahrzeug und dem "X" ausgetauscht, das für die straßenseitige Infrastruktur, andere Fahrzeuge, andere Verkehrsteilnehmer und Verkehrsmerkmale stehen kann.

„Egal, ob es sich um ein Feuerwehrfahrzeug handelt, das zu einem Brand ausrückt, oder um einen Krankenwagen, der zu einem Unfall unterwegs ist - das Letzte, was man sich wünscht, ist, dass diese Fahrer zwischen anderen Fahrzeugen feststecken, während sie darauf warten, dass die Ampel auf Grün schaltet", sagte Martin Sommer, Forschungsingenieur, Automated Driving Europe, Ford of Europe.

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